Markenuhren von Seiko

Seiko Uhren - Japanische Technologie

Uhren der Marke Seiko haben weltweit einen hervorragenden Namen. Die japanische Uhrenmanufaktur mit Sitz in der Präfektur Tokio wurde bereits 1881 gegründet. Die Seiko Holdings Corporation deckt alle für den Uhrenbau bedeutenden Technologien ab. Das Unternehmen hat heute mehr als 7.000 Mitarbeiter und erreicht Jahresumsätze in Milliardenhöhe. Der Firmengründer von Seiko, Kintaro Hattori, eröffnete mit 18 Jahren ein kleines Uhrenreparaturgeschäft. Später kauft er eine alte Glasfabrik, die er zu einer Fabrik für den Präzisionsuhrenbau aufbaute. Hier wurden Taschenuhren, Wecker und ab 1913 auch Armbanduhren hergestellt. Im Jahr 1923 wurde die Fabrik durch ein großes Erdbeben vollständig zerstört.

Mit echtem Unternehmergeist

Kintaro Hattori investierte sein gesamtes Vermögen in den Wiederaufbau seiner Fabrik. Die ihm von Kunden anvertrauten etwa 1.500 Uhren, die vor dem Erdbeben in einem Depot gelagert worden waren um in Kürze repariert zu werden, waren ebenfalls der Katastrophe anheim gefallen. Kintaro Hattori ersetzte die Zeitmesser komplett und konnte sich so das Vertrauen seiner Kundschaft sichern. Der Firmengründer starb im Jahr 1934 mit 75 Jahren. Das aus seinem Erbe entstandene Unternehmen Seiko Instruments wurde 1949 an der Börse in Tokio gelistet. Nach einer weiteren Abspaltung und Fusion ist Seikosha seit 1970 ein unabhängiges Unternehmen. Seit 1990 firmiert der Uhrenriese unter dem Namen Seiko. Die heutige Holding vereint die vier Tochtergesellschaften Seiko Clock, Seiko Precision, Seiko Watch und Seiko Optical Products.

Immer auf der Höhe der Zeit

Seiko hat sich nie gescheut, seine Produkte mit denen von Schweizer Uhrenbauern zu messen. Auf die Forschung und Entwicklung modernster Technologien wurde stets ein besonderes Augenmerk gelegt. Im Jahr 1955 brachte Seiko eine erste automatische Armbanduhr auf den Markt. Das Unternehmen bewarb sich um die Teilnahme am Uhrenwettbewerb in Neuchâchtel in der Schweiz und wurde von der strengen Jury als Teilnehmer akzeptiert. Die ehrgeizige Entwicklungsarbeit an Uhrwerken des Kalibers 45 wurde beim Schweizer Wettbewerb 1967 mit einem zweiten und einem dritten Platz belohnt. Diese Uhrwerke wurden in den Spezialserien King Seiko und Grand Seiko verbaut. Seiko bewarb diese Uhren damit, dass sie eine Prüfung als "speziell kalibrierte Zeitmesser" bestanden haben. Bei einem späteren Uhrenwettbewerb in Genf konnte Seiko mit sieben seiner Uhren unter den ersten Zehn punkten.

Mit modernster Technologie

Eine erste Quarzarmbanduhr, und damit die erste auf der ganzen Welt, brachte Seiko im Dezember 1969 unter dem Namen Astron auf den Markt. Damit war die japanische Firma den Schweizern auch dieses Mal eine Nasenlänge voraus. Der Hersteller garantierte die allerhöchste Genauigkeit dieser Chronometer. Die Auflage der Astron war auf 100 Stück limitiert. Der Preis dieser Uhr entsprach in etwa dem eines japanischen Mittelklassewagens. Seiko hat einige wichtige Bauteile für Quarzuhren erfunden. Der Uhrenhersteller wurde für seine Leistungen bei der Uhrenentwicklung im Jahr 2004 mit dem Milestone Award der Engineering and Technology History Wiki ausgezeichnet. Viele von Seiko entwickelten Bauteile für Quarzuhren, wie etwa der Quarzoszillator, sind heute weltweiter Standard im Uhrenbau. Die Quarzuhren von Seiko korrigieren Zeitabweichungen automatisch und weichen, wenn überhaupt, nur wenige Sekunden im Jahr von der Zeit ab.

Klassische Chronographen

Bis heute hält Seiko auch an der Produktion hochwertiger mechanischer Chronographen fest. Für seine mechanischen Uhren entwickelte Seiko eigens die Uhrenfeder Spron510. Die Speziallegierung der Feder ist antimagnetisch und elastisch und sie gewährleistet eine große mechanische Belastbarkeit. Das Spezielle an den mechanischen Uhren von Seiko ist die Ausstattung mit vertikaler Kupplung und Kolonnenrad. Beides wird seit 1969 in den mechanischen Chronographen verbaut und sorgt für die besondere Stabilität und Zuverlässigkeit dieses Uhrentyps. Nach zwischenzeitlicher Unterbrechung werden mechanische Chronographen wieder unter dem Namen Grand Seiko hergestellt und seit 2010 auch in Deutschland verkauft. Die Serien dieser Uhren haben klingende Namen wie Crown, Cronos und Lord Marvel.

Bis in den Weltraum

Mit dem Automatic-Chronograph "Pogue Seiko" entwickelte der japanische Uhrenhersteller einen Klassiker. Den Namen erhielt die markante Uhr mit dem gelben Zifferblatt von William Reid Pogue, der 1973 und 1974 Pilot der Skylab 4-Mission war und während seines Flugs durch den Weltraum diese Uhr trug. Ein Seiko Flyback-Automatic-Chronograph, der unter dem Namen "Monaco" bekannt wurde, war bis in die späten 1980er Jahre der flachste Automatic-Chronograph überhaupt. Bei den James-Bond-Filmen mit Roger Moore war Seiko in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren der offizielle Uhrenausstatter. In "Octopussy" etwa wurde der Welt die TV-Watch vorgeführt.

Tradition und Moderne

Schon in den 1970er Jahren befassten sich die Entwickler von Seiko damit, die Vorteile mechanischer, automatischer Uhren mit der Präzision von Quarzuhren zu kombinieren. Die Ingenieure entwickelten die sogenannte Kinetic-Technologie. Solch ausgestattete Uhren gewinnen durch die Automatik kinetische Energie, die mittels eines Minigenerators in elektrische Energie umgewandelt wird. Damit lädt sich dieser Uhrentypus von Seiko praktisch selbst auf. Die frühen Kinetic-Uhren von Seiko kamen unter der Bezeichnung Seiko Quarz Automatic Generating System, kurz A.G.S., auf den Markt. Es folgte das sogenannte Auto Relay System als Weiterentwicklung der Kinetic-Technologie. Damit schaltet sich eine Kinetic-Uhr von selbst ab, wenn sie 24 Stunden nicht getragen wurde. Die Zeit wird jedoch ungesehen weiter gemessen. Damit sparen diese Uhren Energie und verlängern nachhaltig ihre Gangreserve. Diese Technologie wurde als besonders umweltschonend ausgezeichnet.

Stetige Verbesserungen

Mit der sogenannte Spring Drive-Technologie entwickelte Seiko eine weitere Weltneuheit. Die Quarztechnologie übernimmt hierbei eine weitere mechanische Funktion. Ein Batterientausch wird damit vollkommen überflüssig. Ein neuartiges Regulierungssystem arbeitet jetzt sowohl elektrisch als auch mechanisch. Kurz vor der Jahrtausendwende brachte Seiko Uhren mit Spring Drive auf den Markt. Ein neu entwickelter Mikrochip arbeitet nun mit einem Tausendstel der Leistungsaufnahme gegenüber den ersten Quarzuhren. Ein Spring-Drive-Uhrwerk läuft mit derselben Genauigkeit wie eine Quarzuhr.

Weltweit an der Spitze

Was die Neuentwicklungen betrifft, ist Seiko ein Uhrenhersteller der Superlative. Im regelmäßigen Abstand von wenigen Jahren wartet Seiko mit einer Weltneuheit auf. Unter der Marke Seiko findet man solide Uhren im mittleren Preissegment ebenso wie hochwertige mechanisch oder teilmechanisch Chronographen und Spezialuhren. Seiko erfand beispielsweise die ersten Taucheruhren mit Quarzwerk sowie dier erste hybride Taucheruhr, über die eine Kommunikation unter Wasser möglich ist. Auch die erste TV-Uhr war eine Entwicklung von Seiko. Modernste Computertechnologie hat längst Einzug in die Uhrenproduktion von Seiko gehalten. Eine der letzten Neuerungen von Seiko ist die Astron GPS Solar, die in 39 Zeitzonen Funksignale empfängt.